Brandschutzbeauftragte

Hameln hat eine neue Brandschutzbeauftragte und wenn der Bund der Steuerzahler spitz kriegt, wie teuer diese Frau den Staat kommt, steht die im nächsten Jahr ganz oben im Schwarzbuch. Gegen die Frau ist der BER ein Kinderspielplatz.
Ihr Spezialgebiet: öffentliche Gebäude –> Schulen, Kindergärten, Altenheime …
Gut, ist nun doof wenn die brennen, gewisse Maßnahmen befürworte ich daher durchaus, zumal ich mich ab und an in einer solchen Einrichtung aufhalte und meine Frühpensionierung ohne hässliche Brandwunden erleben möchte. Außerdem gehen die Kinderzahlen zurück, da können wir uns Brandopfer nur noch in begrenzter Zahl leisten. Dieses Argument zieht natürlich nicht bei Altenheimen. Da ist weniger mehr!
Durftet ihr Alten also noch eure Jacken in den Flur hängen, so hatte das nur den einen Grund, ihr zählt zu den geburtenstarken Jahrgängen, da kam es auf ein Kind mehr oder weniger nicht an.
Heute sind Jacken in Fluren LEBENSGEFÄHRLICH. Jawohl, die brennen!
Auch und gerade Winterjacken. Weshalb ich ja schon vor Jahren den Kauf boykottiere.
Brandschutz!
Nicht Geiz!
Kinderoberbekleidung jeglicher Art dürfen also nicht mehr in den Fluren aufgehängt werden, sondern kommen in eine extra eingerichtete Garderobe. 170 Kinder hängen gleichzeitig in einen 20 m² Raum ihre Jacken auf – mehrfach am Tag, denn die Gören haben ja auch Pausen und jammern bei -20°C rum, sie wollen nicht ohne Jacken raus.
Ich nenne es soziale Erziehung: Wie hole ich mir ohne Schlägerei meine Klamotten?
Puschen, die unsere Kinder in den Klassen tragen, weil die Putzfrau aus Sparmaßnahmegründen nur noch zweimal die Woche putzt, sind auch brandgefährlich und ab sofort verboten. Die Klassen sehen bei Regenwetter aus wie Sau. Fördert aber das Immunsystem der Kinder! Immer schön positiv denken.
Ach ja, und ganz super gefährlich sind Bilder! Jawohl! Bilder die in Fluren hängen. Die in den Klassen sind unerklärlicherweise nicht so gefährlich. Aber die von Kindern gemalten Scheißerchen aus Papier, die aus atmosphärischen Gründen von pädagogisch geschultem Personal dort aufgehängt wurden, riskieren im Brandfall Leib und Leben und müssen weg.
Schulen, Kindergärten und Altenheime in Hameln und Umgebung sehen also demnächst regelmäßig so kahl aus, als ob nächste Woche der Maler käme. Kommt natürlich nicht, würde ja Geld kosten.
Bis jetzt haben diese lebensrettenden Maßnahmen aber noch kein Geld gekostet, wie der geneigte Erbsenzähler festgestellt hat. Nö, teuer wird die Sache beim Austausch von Türen, Fenstern, dem Einbau von Feuertreppen und dem Schließen ganzer Gebäudetrakte.
Nun hat fast jede Schule in Hameln inzwischen feuersichere Brandschutztüren, die sich immer, auch im abgeschlossenen Zustand von innen öffnen lassen.
Habe ich nix dagegen – der Fluchtweg ist frei!

Und da kommen wir auch schon zum gestrigen Tag!
Die eigenen Fluchttüren kennt man, die meisten anderen funktionieren gleich.
Sollte man meinen!
War eure Lieblingslehrerin also an einer Fremdschule.
Prüfungstag, will sagen, ich hatte acht Stunden Schwerstarbeit hinter mir und den dringenden Wunsch nach Hause auf mein Sofa zu kommen.
Prüfung mit ach und krach bestanden, Lovis auf der Flucht, drückt den Bügel der Fluchttür und knallt, weil diese nicht nach gibt, frontal gegen Glas.
Würde ich Ärzten vertrauen, hätten mir diese bestimmt einen Nasenbeinbruch attestiert. Da ich aber nicht zu Ärzten gehe, blieb es bei einem „AUAAAA“ und bösen Wörtern, die ich euch erspare.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht, oder das was davon übrig blieb, entdecke ich einen grünen Hebel.
GRÜN nicht ROT!
Grün heißt auf der ganzen Welt: Du darfst! Du kannst gehen!
Dieser grüne Hebel hatte auch keine warnende Aufschrift. Ich erwähne das nur der Ordnung halber.
Ich lege also jenen grünen Hebel ohne Aufschrift um und Bruchteile von Sekunden später jaulen in der ganzen Schule die Sirenen.
Äh, war ich das jetzt?
Ich denke noch ‚Flucht wäre jetzt eine Option‘, aber die scheißendreck Tür ist immer noch zu. Jetzt allerdings in blinkendes Rotlicht getaucht mit ohrenbetäubenden Alarm. Inzwischen kamen die Rektorin angerannt mit dem falschen Schlüssel in der Hand und die Konrektorin, mit dem richtigen, um wenigstens den Alarm auszuschalten. Die Rektorin, ziemlich hektisch: „Ich muss die Feuerwehr anrufen und den Alarm absagen!“
Wie jetzt: Ein Griff und ich löse Großalarm aus?
Dummerweise fehlte auch der Schlüssel um das Telefon freizuschalten, so dass die Hamelner Feuerwehr nun beweisen konnte, dass sie wirklich in unter 5 Minuten vor Ort sein kann, inklusive Polizei und Rettungswagen.
Passen alle auf den Schulhof!
Ein bisschen enttäuscht war ich, dass nichts über diesen Fehlalarm im hiesigen Käseblatt stand.