Kiffer haben mehr Sex

Meine morgendliche Kanne Kaffee und das hiesige Tageskäseblatt sind in der Regel in Ansätzen geeignet mir die schlaftrunkenen Äugelein zu öffnen. Bei letzterem reichen für gewöhnlich die Überschriften.
Mitunter sind diese aber geeignet mein Interesse zu wecken.
Wie war das? Kiffer haben mehr Sex

Die Uni in Stanford hat doch tatsächlich 50000 Männer und Frauen nach Sexhäufigkeit und Cannabiskonsum untersucht. Wie man auf solche Fragen kommt ist schon klar. Da sitzen gelangweilte Wissenschaftler trinkend und kiffend in einer verräucherten Spelunke und diskutieren, mit welchem Rauschmittel man Frauen besser klar machen kann. Die einen sind für Alk, „besoffene Weiber sind Engel im Bett“, die anderen plädieren für Drogen. Das kleine Grüppchen der „ich zieh sie an den Haaren in die Höhle“ wird selbst bei hartgesottenen Machos als Neandertaler diskriminiert.
Nun ist unser Männergrüppchen eine Gruppe von hochdotierten Wissenschaftlern und so beschließt man,  sich der Problematik streng wissenschaftlich, empirisch fundiert zu nähern. Das nächste Semester ist gerettet, „cheerio, Miss Sofie“.

Was haben unsere Jungs nun herausgefunden? Menschen, die sich Rauschmitteln wohlgesonnen zuwenden haben signifikant häufiger Geschlechtsverkehr als Cannabis-Abstinenzler. Nun reagiere ich ja bereits beim Wort Abstinenzler regelmäßig mit Mundtrockenheit. Sofort tauchen vor meinem geistigen Auge asketische, vegan lebende Marathonläufer auf, deren höchster Genuss am Sonntagnachmittag ein selbst gebackener Sojakuchen ist. Logisch, dass sich diese Menschengruppe auch sonstigen weltlichen Genüssen gegenüber, sagen wir einmal, verhalten zeigt und nicht so sehr das Rauschmittel an sich den Trieb erhöht, sondern hier eher saftige Früchte mit Trockenobst verglichen wurden. Bevor also erste langzeitverheiratete Ehemänner über eine illegale Hanfplantage auf dem Dachboden nachdenken, sollten sie einen kritischen Blick auf die Libido ihrer ebenfalls langzeitverheirateten Frau Gemahlin werfen. Mit Cannabis, so die Jungs aus Standford, erhöht sich die Koitusfrequenz um ein Fünftel. Ein Fünftel von Null ist aber immer noch Null. Macht euch also keine Hoffnung.
Diese, ach so spannende, amerikanische Studie blieb in deutschen Studierstuben selbstredend nicht ungehört. Prof. Michael Sommer (wohl nicht derselbe Sommer aus der Bravo), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Männergesundheit … Stopp! Wie war das?
Gesellschaft für Männergesundheit? Das gibt’s? Was untersuchen die? Welche Überlebenschancen hat ein durchschnittlicher Mann bei einem durchschnittlichen Schnupfen? Egal …
Prof. Sommer hat die Studie gelesen mit ohne Ahnung auch sofort kommentiert. Nichts Genaues weiß man nicht, könnte aber sein oder auch nicht, wenn aber, dann nur bei gemäßigtem Konsum.
Rauschmittel machen locker und locker ist immer gut!
… cheerio, Miss Sofie!