Freitagnachmittag, eine gefühlte 80 Stunden Woche liegt hinter mir, äh, gefühlt, rechne, rechne, shit es war eine 80 Stunden Woche !!!
Und die Prüfung am Freitag war hammerhart.
Auf dem Weg zur Prüfung bin ich knapp an einem Rehunfall vorbei geschrammt. Der Fahrer vor mir ist dem Wagen, der das Reh erwischt hat, noch voll drauf gefahren: Krankenwagen, Polizei, das ganze Programm!
Was eure Lovis euch mitteilen möchte ist dieses: Ich war platt!
Die Erstgeborene kommt mit mir gleichzeitig an die Burg, schließt sich dem Chor ‚wir sind fertisch‘ an, nicht ohne mir mitzuteilen, dass ihre Federtasche das Zeitliche gesegnet hatte.
Nun will sie nicht irgendeine, sondern eine bestimmte und ehe ich die Falsche anschleppe, nuschele ich kurz vor dem Zusammenbruch:
„Wir gehen morgen shoppen!“
Das Kind hat jeden Nachmittag Unterricht, nächste Woche sieht bei mir nicht besser aus als diese, also bleibt uns nichts anderes übrig als das zu tun, was ich am meisten hasse: Mich Samstag in die Menschenmassen der Kleinstadt zu werfen!
Re-Frage meiner Großen, auch Kind 1.0 genannt: „Aber doch nicht vor dem Aufstehen?“
„Kind, wenn ich warte bis du aufstehst, haben die Läden zu!“
Abfahrt, gnadenloses Highnoon, 12 Uhr mittags.
EIN freier Parkplatz im Einkaufcenter.
Ok, einer reicht ja auch!
Haben die alle kein Zuhause?
Vor dem Wegfahren hatten wir natürlich noch fix eine To-buy-Liste angefertigt und so arbeiteten wir uns step by step durch die Einkaufsmeile.
Merde alors, der letzte Schrei auf dem Nagellackmarkt war ausverkauft.
Für die nichtlackierende Fraktion unter den Lesern: Man trägt jetzt Thermolack!
Verändert je nach Temperatur seine Farbe.
Wollen wohl alle haben, jedenfalls war das Objekt unserer Begierde nirgends mehr zu ergattern.
Ok, das schreit nach Ersatzbefriedigung!
Ab zu dem Schlüpperladen für die Ladys mit gehobenen Ansprüchen. Wird Zeit, dass meine Tochter den Unterschied zwischen Discounter Qualität und Nobel-BH kennen lernt.
So sehr mich unqualifiziertes Personal auf die Palme bringt, so sehr genieße ich das Agieren eines Profis.
Und die Dame, die uns bediente war ein Schatz ihrer Branche.
Mein Ableger wurde nach ihren Wünschen gefragt, vermessen und die Dame brachte zunächst zwei Exemplare, erst einmal zum Warmwerden, so zu sagen.
Danach noch ein, zwei, sagen wir einmal nicht ganz so gewöhnliche, aber traumhaft schöne.
Die Qual der Wahl!
Dabei meinte die Verkäuferin so ganz beiläufig, sie, also meine Tochter, habe exakt die Maße, die dieser Laden bei ihren Mode-Shows von den Models verlange. Ob sie denn schon 16 sei.
Nachtigall, ich hör dir trapsen: „Ey, Süße,“ meinte ich, „Viktoria Secret ruft!“
Erstgeborene: „Vergiss es, ich laufe nicht in Unterwäsche über den Laufstieg!“
Da meinte die Verkäuferin: „Na, vielleicht überlegen Sie sich das noch einmal! Bei uns findet hier im Laden einmal im Monat für einen ausgewählten Kundenkreis eine kleine Mode-Show statt und wir zahlen unseren Models immerhin am Anfang 50 Euro für den Auftritt.“
Ich:“KIND!!! 50 Euro!!!
Vergiss dein Studium!
50 Euro Stundenlohn kriegt deine Mutter mit zwei Staatsexamen nicht!“
Kind 1.0 antwortet prompt: „Bevor du mich für 50 Ocken an einen Schlüpperladen verschacherst, frag doch vorher beim örtlichen Bordell an, was ich da die Stunde an der Stange verdiene. Vielleicht ist da nach oben noch Luft!“
Die ist so was von verklemmt!
…
Kurzer Zwischenstopp Zuhause und kurze Lese-Pause für euch!
…
Abends: Ab ins Kino: Fack ju Göthe!
Ich Muss für Lehrer und Schüler.
Die moderne Version von Peter Alexanders Lümmel von der letzten Bank.
Aber ganz lustig!
Wir bevorzugen für unseren Kinogenuss ein Uraltkino, der Besitzer hat die Stummfilmzeit noch erlebt, Plüschsessel, freie Platzwahl, urig und mit 5 Euro pro Karte deutlich billiger als der Kinotempel in der City. Haltet mich nicht für geizig, aber die gesparten 15 Euro sind beim Griechen besser angelegt. Und zufällig befindet sich auf dem Nachhauseweg ein eben solcher!
Mist: Besitzerwechsel!
Der Laden rappelvoll! Nix zu machen ohne Vorbestellung!
Quengel, quengel!
Der einzige Platz, der noch frei war, war an der Stirnseite einer langen Tafel!
Och nööööö!
Dann kommen wir ein anderes Mal wieder!
Wie fasste meine geniale Tochter den Tag zusammen?
„Erfolgreiches Shopping, geiler Kinoabend, da wäre ein gelungenes Essen beim Griechen zu viel des Guten gewesen!“
„Jepp, … und Gift für deine Karriere als Unterwäsche-Model, liebes Kind!“