Lovis hat einen Dachschaden

Eingeweihte wissen von der neusten Baumaßnahme:
Am Tag der Wiedervereinigung, ‚Hurra, die Mauer ist gefallen‘, hat euer aller Lovis die Mauer wieder aufgebaut.
DIE Mauer!
Stolz in die Runde guck! Will sagen, ich habe mit 2.0 im Teamwork eine Außenwand mit Steinen verkleidet. Was mit Ausnahme des kleinen, dummen Zwischenfalls mit dem Wassereinbruch, auch, ohne jetzt großkotzig zu klingen, genial gelungen ist.
Wassereinbruch!
Joar!
Hat es in diesem Sommer ja quasi dank des Klimawandels nicht geregnet. Fängt es doch, ohne Vorwarnung, mitten im Mauerbau an zu pladdern. Und was müssen Lovis und 2.0 feststellen? Die gerade neu versteinte Wand wird aufgrund eines undichten Garagendachs unfreiwillig geflutet. Soll sie aber nicht! Ergo krabbelt die handwerklich begabte Lovis geschmeidig aufs Garagendach und dichtet ab, mit allem was der Baumarkt eben so hergibt.
Es regnet weiter, Wand trocken: Fettes Grinsen bei den Bauherrn, äh Baufrauen!
Vorgeschichte fertig!
Wand wunderschön, wunderschöne Möbel gekauft, wunderschönen Grillabenden steht nichts mehr im Wege!

Eben nicht!
Zwei Monate später: Regen! Schon wieder!
Nö, die reparierte Stelle war dicht, einen Meter weiter suppte es durch und auf dem Garagendach stand das Wasser. Ok! Ich weiß, wann ich verloren habe!
Ich brauche einen Mann!
Einen mit Ahnung!
Stefan!
Mein Nachbar!
Dachdecker!
„Kannste mal gucken, Pfütze auf dem Dach, alles nass, alles sch…!“
„Jau, machen wir neue Bitumenbahn, gießen wir mit Kunststoff aus, alles gut, schicke Kostenvoranschlag.“
Und weil Stefan mein Nachbar ist, und ein netter dazu, erzählt er mir flugs noch von seiner neusten Fortbildung.
Es ist nämlich so: Wenn der Stefan sich nach den neusten Richtlinien richtet, darf der die neue 22 kg schwere Bitumenbahn nicht via Leiter auf meine 2 m hohe Garage wuchten. Darf er nur bis 10 kg via Leiter. Über 10 kg muss er ein Gerüst bauen.
Das heißt, er, als der Firmenchef, darf das schon, einer seiner Mitarbeiter aber nicht.
Fällt er als Chef von der Leiter, hat er Pech, fällt einer seiner Mitarbeiter runter, ist er pleite.
Ich sag: „Stefan, was machen wir?“ „Kein Ding, Lovis, ich schmeiß das Ding von deinem Hof aus locker aus dem Handgelenk auf dein Dach, ohne Leiter.“
Stefan plauderte weiter von seiner Sicherheitsfortbildung: Ein Dachdecker darf nichts mehr anfassen, was über 5 m Höhe liegt, jedenfalls nicht, wenn er es mit einer Leiter erreicht. Könnte zu Problemen führen, denke ich so naiv vor mich hin, mal kurz an meine undichte Dachrinne in 5,50 m Höhe gedacht. Ja, in dem Fall muss ein Gerüst aufgebaut werden, aus Sicherheitsgründen! Ich gucke zu meiner undichten Schelle in der Dachrinne, 15 Minuten Sache für einen Fachmann … „Stefan? Mit Gerüst?“ „Biste doof? Mache ich morgen früh, mit Leiter.“
Damit nicht genug, mit den Sicherheitsbestimmungen für deutsche Handwerker. Die Grenze soll auf 2 m runter gehen. Was dann hieße, dass er mein Garagendach nur noch reparieren darf, wenn er zuvor ein Gerüst aufbaut.
Die Gerüstbau-Industrie reibt sich die Hände, Gerüstbauer werden ähnlich knapp werden wie Landärzte und Lehrer, der Amtsschimmel wiehert.

Ich frage mich gerade, ob diese Sicherheitsvorschriften auch für Bayern gelten?
Dem Land in dem junge Männer, voll im Saft stehen, der Beschäftigung des Fensterlns nachgehen.
Müssen die jetzt auch mit Gerüst zum Schäferstündchen anreisen?
Darf das Gerüst ggf. bei hübschen Maids für Mitbewerber stehen bleiben?
Erkennt man dann am Gerüst vor dem Haus, wo attraktive, junge Madeln wohnen?