Lovis als Super Nanny

Komm ich genervt vom Tagwerk auf den letzten Drücker bei Aldi rein, höre ich schon quakendes Kleinkind.
Ca. fünf Jahre, männlich, nervig!
Exakt meine Zielgruppe!

Haltet mich nicht für konservativ, aber es reicht mir, Kinder zu sehen, … ich muss sie nicht hören!
Dieser junge Mann hielt es für zwingend notwendig, dass die Welt weiß, dass es ihn gibt.
Alles was er tat, war … laut!
Nun gut!
Die Weisheit des Alters schenkte mir auch Gelassenheit!
OHMMMMM!
Mach deinen Einkauf!
Und: Misch dich NICHT ein!

Der Aldi-Terrorist beglückte seine leibliche Mutter, indem er ihr alles in den Einkaufswagen packte, was ER für sinnvoll hielt. Anstatt einem klaren NEIN! erklärte die Pseudo-Pädagogin bei jedem Scheiß, warum die Familie gerade dieses Teil nicht benötigt:
„Nein, Calvin, die Rosen kaufen wir nicht! Die verwelken bei dem heißen Wetter zu schnell! Blablabla“
Scheißegal, drei Sträuße rein in den Wagen!
Mutter nerven ist langweilig auf die Dauer!
Neues Spiel!
Calvin schnappt sich Mutters Einkaufswagen, und rast mit nervzerrendem
„Klingeling!!!! Wer bremst verliert!“
auf arglose Aldi-Einkäufer los.

Rums!
Oma Nr. 1 kriegt den Wagen in die Hacken gefahren!

„Klingeling!!!! Wer bremst verliert!“
Calvin hat Spaß!

Und ich denke noch bei mir:
Wenn er das bei dir tut … wehrst du reflexartig ab, schubst den Einkaufswagen zurück und bei Calvin kommt die Zahnfee.
Aber nein, … meine unendliche Güte ließ mich dem Terror ausweichen.
Steh ich an der Kasse, entlade meinen Wagen, schleicht sich von hinten der ADHS-Aspirant heran.
Er greift nach dem Griff meines Wagens!

Fehler Nr. 1!
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Er brüllt: „MACH MAL EIN BISSCHEN SCHNELLER, EY!!!“
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Fehler Nr. 2!
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Ich … dreh mich um!
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Schau ihm mit einem Blick, der keinen Zweifel an meiner Autorität lässt und jeden Elitesoldaten einer russischen Spezialeinheit augenblicklich strammstehen ließe in die hellblauen Schweineaugen und frage . . . jede Silbe betonend, in einer . . . nur etwas lauteren Stimme als der Situation angemessen:
„MEINST … DU … MICH???“

Rudimentär muss bei dem Bengel der angeborene Fluchtinstinkt noch funktioniert haben, denn er erkannte die Gefahr und wich einen Schritt zurück.
Er stotterte (und log !!! …): „Nnnnneiinnn, maa maa maa meine Mutter!“

In einem raumfüllendem Timbre (20 Jahre Lehrerin – OHNE Disziplinprobleme), der nun den gesamten Aldi beglückte, antwortete ich:
„NA, … DANN IST JA GUT, … WENN DU NUUUUUUR DEINE MUTTER … ANSCHNAUZT!“

Selbige bekam augenblicklich einen hochroten Kopf und erhöhten Blutdruck.
Beschimpfte von da an ihren Nichtsnutz . . . erfolglos!

Ach Mädel, ein einfaches und deutliches: „LASSSSS ES SEINNNN!“ hätte doch gereicht!

Sag mal, die Super Nanny gibt’s doch nicht mehr im Fernsehen?
Kann man sich für den Job bewerben?
Ich fühle mich berufen!