Er ist der Sheriff!

Jahrelang lebte schräg gegenüber, Jane.
Ein heißes Gerät.
Rot-braune Tigerin!
Mischa, mein Kater, hat Stunden vor dem Gartentor gelegen, bis sie ihm gnädig Einlass gewährte.
Die beiden haben sogar das Futter geteilt.
Das heißt, Mischa hat ihr’s gefuttert.
Alles in Butter also!
Nun ist Jane über die Regenbrücke gegangen und was machen die Nachbarn?

Nehmen einen Rothaarigen auf – einen Zweijährigen – mit Eiern!
Nun ist es ja mit zweijährigen Katern so, wie mit 14-jährigen Jungs.
Keine Haare am Sack, aber ’ne große Fresse!
Hat der Schnösel also sein neues Revier erkundet.
Dumdidum!
Steht er, ehe er sich versieht, Nase an Nase vor dem Sheriff des Dorfes!
Vor Mischa!
Nun muss man wissen: Mischa lebt hier seit fünf Jahren!
Die ersten zwei Jahre ist er vermöbelt worden, von den ortansässigen Katern, zwei Jahre gingen immer mehr Kämpfe unentschieden aus, seit einem Jahr ist er der Boss. Selbst der schwarze Peter macht einen Bogen um unseren Garten, das war der härteste Brocken.
Mischa gehört die Straße – Diskussion unerwünscht!

Mischa strotzt vor Kraft und Selbstbewusstsein, ist im besten Mannesalter, alle Kater im Umkreis von 2 km wissen das!
So weit, so gut!
Kommt also der Schnösel, dumdidum, der an seinem früheren Wohnort wohl mal so etwas wie Chef werden wollte, dumdidum, auf unsere Straßenseite.
Mischa erhebt sich vom Fußabtreter!
Gaaaanz langsam!

Ich bin Chef, ich habe Zeit!

Rotfuchs stellt die Haare auf und reißt die Klappe auf!
Mischa spannt die Muskeln an!
Noch findet er die Sache amüsant!
Rotfuchs, große Fresse, nix dahinter, geht auf Mischa, den Chef, zu.

Böser Fehler!!
Die Spannung steigt.

Katerregel Nr. 1 sagt:
Vor dem Wettkampf wird sich im Gesang gemessen!
Und da ist Mischa unschlagbar.
Der knurrt, dagegen ist jeder startende Düsenjet ein Mäusefurz.
Er lässt also sein bengalisches Knurren hören, dass jeden normal denkenden Kater in den Frack kacken lässt.

Ist ein Teenager normal?
Nein!
Alle Eltern von Teenagern werden mir Recht geben.
Die sind nicht normal!
Rotfuchs geht also weiter in selbstmörderischer Absicht auf Mischa zu.
Du willst Krieg — du kriegst Krieg!

Was dann passiert habe ich aufgrund der Dämmerung nur noch akustisch mitbekommen, aber es klang, ähm, … nicht schmerzfrei für den Youngster, sage ich mal!
Mischa geht es gut, keine Sorge!

Kam heute die Nachbarin rüber, weil sie ein Paket für mich angenommen hat.
Erzählt sie mir so beiläufig, dass sie mit ihrem Kater beim Tierarzt war.
„So schlimm?“
„Nee, nicht wegen dem Biss im Ohr und dem blutenden Schmiss über der Nase!!!!
Den Kerl habe ich kastrieren lassen!
Geht ja nicht an, dass der hier das ganze Dorf aufmischt!
Der soll erst mal kleinere Brötchen backen!“

Vernünftige Leute!!!!