Diese miese, kleine Ratte

Leute, ich habe Nerven wie Stahlseile, nichts kann mich aus der Ruhe bringen, aber dieser Kater hat es auf meine Gesundheit abgesehen.
Habbich heute Morgen mein Schlafzimmerfenster aufgemacht:
Logisch, ordentliche Menschen lüften nach dem Bubu machen.
Selbstverständlich die Schlafzimmertür geschlossen.
War ja kein Katzenausflug ins Freie geplant.
Frühstück, Kinder aus dem Haus, Waschmaschine angestellt – komm ich wieder hoch:
Schlafzimmertür auf!
Fenster sperrangelweit auf!
Wo sind die Katzen?

„Mietz, mietz, mietz!“
Nix!
Panik kommt auf!
Kühlschranktür auf, Hähnchenfleisch raus:

„Mietz, mietz, mietz!“
Nessy steht neben mir und verlangt seine Belohnung.
Braver Kater!

Nessy ist vor Elvis am Kühlschrank?
WO IST ELVIS ????
Aus dem Fenster geguckt, nix!
Natürlich nicht, der bleibt ja nicht unter dem Fenster sitzen, wenn er stiften geht.
Mit dem Putenfleisch in der Hand durchs Haus.

‚Mietz, mietz, mietz!‘
Nix!

Alle Ecken abgesucht, unterm Bett, im Schrank, alles!
Raus in den Garten – vielleicht ist er ja doch … aus dem Fenster?
Nix!

Mischa, den Draußenkater interviewt:
„Mischa, ist in der letzten Stunde hier ein fetter, grauer Kater durch dein Revier gestampft!“
Mischa: „Biste blöd Alte, den hätte ich dir doch vor die Tür gelegt, Bauch nach oben!“

Zwei Stunden habe ich die Gegend abgesucht, gerufen, gelockt.
Nix!
Habe mir in Gedanken schon ausgemalt, wie ich das den Mädels beibringen soll.
Dann habe ich noch einmal mit einer Taschenlampe unters Bett geleuchtet, drunter geguckt hatte ich schon.
Und was soll ich sagen:
Da saß der Arsch in der hintersten Ecke und grinste mich an.
Der hatte seinen Spaß!
So lange hatte Frauchen noch nie mit ihm Verstecken gespielt.