So, nun ist es passiert.
Kalender her: Rotes Kreuz machen am 16.11.2015
Der Tag, an dem Elvis endlich einmal meldete: SATT !
Wie konnte das geschehen?
Da wir in einem ordentlichen Haushalt wohnen gibt es bei uns feste Fütterzeiten, also relativ feste Fütterungszeiten.
Morgens um 6 Uhr, wenn sich die menschlichen Mitbewohner aus der Heia-Kiste quälen und abends um 18 Uhr.
Soweit, so wenig spektakulär.
So ab 17 Uhr fangen also regelmäßig die ersten Bettelaktionen unseres ewig Hunger leidenden Elvis an.
„Mau. könnte ich etwas zu fressen kriegen? Nö?“
„Mau, warum nicht?“
„Mauauauaaauuu, ich habe seit Tagen nichts gefressen.“
„Mauauauauauuuuuu, ich leide, siehst du das nicht?“
Usw. usw.
Wenn er bei seiner bühnereifen Show des sterbenden Katers sehr überzeugend ist, erbarmt sich gelegentlich jemand und füttert ihn vor der Zeit.
Gestern war es die Jüngste, die es nicht mehr mit ansehen konnte und da sie sich aufgrund der Dunkelheit selber ein bisschen in der Zeit vertan hat, war für Elvis Pre-Weihnachten:
„Futter um 17 Uhr, wie geil ist das denn? „
„Noch geiler, Nessy hat’s verpennt –> zwei Portionen Futter um 17 Uhr.“
„Geil, geil, obergeil! Ein Hoch auf Bastet!“
Mampf, mampf!
Zwei Portionen sind für Elvis überhaupt kein Problem.
Ein gepflegtes Bäuerchen und weg ist der Magendruck! *rülps*
Abends, wir essen immer abends warm, gab es bei uns Hähnchen.
Und auch wenn einige ängstliche Katzenbesitzer hier jetzt Schnappatmung kriegen, bei uns bekommen Katzen die Knochen.
Ich weiß, ich weiß, LEBENSGEFAHR!
Ich habe aber seit über 30 Jahren Katzen, die kriegen ebenso lange die Überreste von Hähnchen und noch nie, noch nie hat ein Knöchelchen schief gesessen und noch nie nicht ist mir eine Katze daran gestorben.
Ich werde es also weiter tun.
Ein Hähnchen, eine Mutter, zwei Halbwüchsige, da bleibt das Gestell des Hähnchens über und eine halbe Brust.
Elvis macht einen Diener, bedankt sich artig und knackt alles weg.
„Ist ja kein Wunder, dass der arme Kerl so gierig ist, es ist ja schon halb sieben und er hat noch nichts gekriegt.“
Diesen Satz verpasste meine Jüngste aufgrund der Reinigung ihrer Fettpfoten, so dass sich die Ältere sofort erhob, um ihren armen Kater sein ihm zustehendes Futter zu zubereiten – sprich eine Dose aufzureißen.
Es machte mich ein wenig nachdenklich, dass Elvis nicht wie gewohnt die Treppe runterflog, sondern gemächlichen Schrittes zu seinem Napf schritt.
Naja, er wird halt auch älter.
Auch fraß er nicht ganz so gierig. Ok, er hatte schon den Hahn intus.
Richtig beunruhigt war ich dann, als ich den Schrank mit seinen abendlichen Bonbon (Fleischstange vom Discounter) öffnen konnte, ohne angefallen zu werden.
Erst beim dritten: „Elvis, Bonbon!“ rollte er an.
„Was ist? Appetitlosigkeit?“
Ein tiefes Bäuerchen aus einem voluminösen, grauen Fell-Resonanz-Raum war die Antwort.
Merke:
Drei Portionen Katzenfutter plus die Überreste eines Hähnchens plus eine Fleischstange schaffen es, bei diesem Kater ein Sättigungsgefühl zu erreichen.